Helmut Unkelbach

Mathematiker; Wahlrechtsexperte

* 18. April 1910 Neustadt

† 17. Januar 1968 Bonn

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 16/1968

vom 8. April 1968

Wirken

Helmut Unkelbach wurde am 18. April 1910 in Neustadt an der Weinstraße als Sohn des späteren Direktors des Progymnasiums Edenkoben geboren. Nach dem Besuch der Schulen, der Universität und der Promotion zum Dr. phil.nat. habilitierte er sich 1945 als Privatdozent an der Universität Berlin. 1952 kam er in gleicher Eigenschaft nach Bonn, wo er seit 1958 apl. Professor war. Neben Mathematik las er in zunehmendem Maß politische Wissenschaften.

Außer rein mathematischen Arbeiten hat U., einer der hervorragendsten Wahlexperten der Bundesrepublik, u.a. veröffentlicht: "Deutsche Staatsgestaltung, Gesicht einer universellen Volksvertretung" (47), "Wahlverfahren und Demokratie. Ein Beitrag zur Diskussion der Wahlreform" (49), "Grundlagen der Wahlsystematik, Stabilitätsbedingungen der parlamentarischen Demokratie" (56), "Wähler, Parteien, Parlament" (65, Mitverfasser) und als Zeitschriftenbeitrag u.a. "Möglichkeiten und Grenzen einer mathematisch-exakten Fundierung der Wahlgesetzgebung" (52). Seine Forschungen zu Wahlrechtsfragen gingen von der festen Überzeugung aus, daß allein die Mehrheitswahl einem Verfall der parlamentarischen Demokratie steuern könne. Er schrieb auch Beiträge zu Festschriften für Erwin v.Beckerat und Heinrich Brüning.

Mit einem Plädoyer für eine grundlegende Änderung des Wahlrechts trat er ...